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Allein in der Wüste bei den Höhlenmenschen

Ich reise gerne, lerne gerne andere Kulturen kennen und komme auch gerne mit den Menschen ins Gespräch.

Ende der 90-er war ich in Australien. Ich hatte mir einen Camper gemietet, fuhr von Sidney über Melbourne nach Adelaide.

Weit kam ich nicht, denn schon bald hatte der Camper einen Motorschaden, ich hatte zwei Tage Zwangsaufenthalt in einem kleinen Ort an der Küste...dann ging es weiter.

Ich wollte nördlich von Adelaide quer auf einem JeepTrack durch die Wüste an Salzseen vorbei bis Cooper Peddy fahren, etwa 500 km Sandstrecke.

Schon bald merkte ich, dass ich eine Wasserspur hinter mir her zog...mein Wassertank hatte ein leck...aber ich hatte große Mengen Mineralwasser an Bord, das sollte wohl auch für Zähneputzen und Katzenwäsche reichen...

Ich begegnet viele Stunden niemanden...das macht leichtsinnig und man wählt auf dem JeepTrack, die Spur, auf der man am besten voran kommt.



Dummerweise, war das die Spur auf der mir auch der einzige Jeep an diesem Tag entgegen kam.

Kein Problem, halt ausweichen...nur ich bin Deutscher, Rechtsverkehr gewohnt...der andere war Australier, Linksverkehr gewohnt...so wichen wir uns so gegenseitig aus (ich nach rechts, er nach links), so dass wir erneut genau aufeinander zufuhren...

Wir haben es geschafft, buddelten dann gemeinsam unsere Autos aus dem Sand und fuhren weiter...

Das wär schon irre gewesen: Zwei Autos pro Tag unterwegs und die beiden stoßen zusammen...


Das alles war vergessen...nachts allein, mitten in der Wüste unter dem Sternenhimmel...unvergessen...

Ich kam am Lake Eyrie vorbei, einem riesigen teilweise ausgetrockneten Salzsee und landete nach ein paar Tagen im Wüstendorf Coober Pedy.

Hier buddeln Abenteurer tiefe Löcher in die Wüste um Opale aus dem Sand zu kratzen.

Hinterher werden die Löcher ausgebaut und zu geräumigen, gemütlichen, schön kühlen Höhlenwohnungen (im Sommer sind es oft 40°C).

Da ich auf dieser Reise auch die Funkschule School of the Air besucht habe und auch Farmen, auf denen Kinder dann unterrichtet werden, und darüber einen Film produziert habe, dachte ich, man könnte ja auch in den Höhlenwohnungen von Cobber Pedy drehen.

Im Bild sehen wir einend er Lehrer, Paul, am Funkgerät...die konnten damals schon Fernunterricht, wir dagegen 23 Jahre später......


Zentrale der School of the Air in Alice Springs

Am Ortseingang lackierte ein Mann Stahlstangen, ich sprach ihn auf Englisch an, wir unterhielten uns, er merkte, dass ich aus Deutschland kam, redete deutsch weiter...Kurz: Er war Bernd aus Hannoversch Münden.



In den nächsten Tagen nahm er mich nicht nur mit in seine geräumige Wohnhöhle, auch in seine Bohrlöcher und zu den Treffen der Opalssucher.


Blick vom Wohnzimmer in die Küche


Übrigens: Die Bohrlöcher sind nicht gesichert...wenn an so 20 m tief unten ist, hofft man, dass die Wände halten....


Das waren unvergessliche Eindrücke. Kängurus frei in der Wildnis, Sternenhimmel, Einsamkeit, 1998 war Australien noch mehr ein Abenteuer als es heute ist.



Die Bilder sind Screenshots aus meinem Film von 1998.

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